Maya Bringolf im fontein
FONTEIN, ein ehemaliges Pissoir, wird zur Zwischenstation für mehrere Skulpturen aus der Werkreihe «Kneader». Dicht stehen sie im durch die zwei Glastüren einsehbaren Kubus. Ein transparenter Schlauch umschlingt sie mehrfach, fährt zur Decke hoch und bewegt sich kreisförmig durch den Raum. Er bildet in seiner Bewegung einen starken Kontrast zu den schweren, statischen Objekten, die wie eine fremde Spezies wirken. Der Schlauch wird zu einer raumfüllenden Zeichnung, zu einem wilden Kreislaufsystem, das die Skulpturen einbindet. Unklar bleibt, was hier fliessen soll: Luft, Wasser oder Urin. Jedenfalls scheint im fontein ein völlig anderes Klima zu herrschen, feuchtwarm und tropisch. Ausgangsmaterial der Skulpturen sind weisse Monoblockstühle. Ein langsamer Schmelzprozess in einem Keramikofen lässt die Stühle kollabieren. Die heisse, klebrige Masse wird von der Künstlerin mit Kies, Sand, Stahl und Farbgranulat zusammengeknetet. Bevor die Masse erstarrt, werden Stahlrohre hineingebohrt oder sie wird um die Rohre herumgewickelt. Die Flächen mit den farbigen Marmorierungen und dem zerschnittenen Kies werden mit einem Schnitt mit der Kreissäge durch das Konglomerat erzielt. Die Transformation der Stühle in etwas Neues, Unbekanntes, unterbricht die Zirkulation der Massenware und es erscheint etwas, das gleichzeitig verführerisch und schrundig undefinierbar bleibt. fontein, Langstrasse 30, beim Kanzleiareal, 8004 Zürich | ![]() | |
Monika Stalder im fontein
Freitag, 28. März, 19h Karaokeee Donnerstag, 10. April, 19h Innen Zine Release Monika Schori logisch Freitag, 18. April, 19h Karaokeee Freitag, 25. April, 20h au bord de l’eau Donnerstag, 01. Mai, 14 bis 17 Uhr Boxenstopp & DJ MEGA GIGA Montag, 05. Mai, 20h Shepard Tones Samstag, 10. Mai, 20h Live Konzert: Phonika & Metallika fontein, Langstrasse 30, beim Kanzleiareal, 8004 Zürich | ![]() | |
Tanja Roščić im fontein
In der schlaflosen Stunde, wenn die Dunkelheit sich schwer auf die Brust legt und der Körper den Schlaf zu entziehen scheint, entfaltet sich eine seltsame Leere. Gedanken beginnen, sich unaufhörlich zu drehen, zerren an den Erinnerungen des Tages und vermischen sich mit den Ängsten vor dem, was kommen könnte. Es ist ein Moment des Innehaltens, in dem Erschöpfung und Nervosität aufeinandertreffen und sich ein Gefühl von Endlosigkeit ausbreitet – der Schlaf bleibt fern und die Gedanken nehmen Gestalt an. Die Skulptur – der blaue Zwerg – ist das Symbol dieser inneren Zerrissenheit. Entstanden in Gedanken an Füsslis «Nachtmahr» und der kraftvollen Unmittelbarkeit von Kiki Smiths «Wolf Girl», trägt die Figur eine rohe, aber auch verletzliche Präsenz. Der Zwerg sitzt in der Ecke des Raumes, seine Taschenlampe strahlt auf eine drehende Discokugel der eigenen Reflexion. Es ist Nacht, doch die Dunkelheit ist mehr als nur Abwesenheit von Licht – sie ist eine Form von Nähe, die uns in ihren Bann zieht. Wie ein Wesen aus einer anderen, unerforschten Welt, scheinen die Konturen des Zwerges den Raum zu beherrschen. In dieser fast surrealen Stille wird der Zustand zwischen Wachsein und Schlafen, zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten greifbar. Der Zwerg ist ein stummer Begleiter, der uns daran erinnert, dass wir uns nie ganz aus der Dunkelheit lösen können – sie haftet in uns. | ![]() | |
Victorine Müller im fontein
Anlässlich der Vernissage am Freitag, 22.11. erhebt sich um Punkt 18 Uhr über dem Kubus und unseren Köpfen Victorine Müllers feinsinnige Performance «DaSein» – eine irisierende Membran für die wundersame Verwandlung eines Pissoirs in einen Ort der Kunst… Die Zürcher Künstlerin Victorine Müller hat mit ihren Performances international Aufsehen erregt. Ausgehend von den Performances gestaltet sie auch unabhängige plastische Objekte und Videoarbeiten. In jüngster Zeit widmet sie sich vermehrt der Malerei. Ihr Werk ist in zahlreichen Museen national und international ausgestellt worden und in namhaften Sammlungen vertreten. Webseite Victorine Müller Instagram Victorine Müller | ![]() | |
fontein fontein ist ein nichtkommerzieller Kunstraum von Kunsthaus Aussersihl im ehemaligen Pissoir an der Langstrasse in Zürich. An diesem zentralen Ort, der Tag und Nacht rege belebt ist durch unterschiedlichste Bevölkerungsschichten, erhält das aktuelle Kunstschaffen eine Präsenz rund um die Uhr. Wir setzen auf frischen Wind und zeitgenössische installative Kunst und wir setzen die Kunst aus. Kuratiert wird fontein von Georgette Maag und Wink Witholt.Geplant sind sechs ortsspezifische Interventionen pro Jahr. Im ersten Ausstellungsjahr 2024/2025 laden wir lokale Künstlerinnen verschiedenster Generationen ein, die installativ auf die bisherige Männerdomäne reagieren. Zusätzliche Performances und punktuelle Aktionen sind angedacht. Ein breites Spektrum an künstlerischen Medien wird den Ort laufend neu erfahrbar machen. Besten Dank für die Unterstützung an: Stadt Zürich, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Kino Xenix Instagram fontein | ![]() Downloads & Links: | |